Die Kulturstätte Palazzo Della Croce in Riva San Vitale
(Das Haus ist auch unter den Namen Casa Della Croce oder Casa Houck bekannt)
Im Palazzo Della Croce ist Armand Rondez Gast seines Freundes Maurits Ernest Houck, ein Künstler wie er.[1] Houck, der seit einigen Jahren den Tessin frequentierte (er ließ sich zuerst in Rovio und dann in Arogno nieder), kaufte um 1954-55 den Palazzo Della Croce: von da an und bis zu seinem frühzeitigen Tod widmete er sich unermüdlich dessen Restaurierung und kümmerte sich eigenhändig um die Details der Einrichtung.[2] Seine Leidenschaft für Antiquitäten kam dem historischen Gebäude, das er mit seiner Familie bewohnte, zugute, und war Teil einer breitgefächerten künstlerischen und kulturellen Konzeption, die angeregte Diskussionen und ausgewählte intellektuelle Beziehungen förderte, und deren Idealität vor der außergewöhnlichen Kulisse des Palazzo Della Croce, wo diese Künstlertreffen stattfanden, besonders gut zum Ausdruck kam.
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[1] Maurits Ernest Houck (Zürich 1927-1967), Sohn eines holländischen Vaters und einer Schweizer Mutter, gehörte, wie auch Rondez zum Kreis von Walter Jonas, dessen Schüler er zuvor gewesen war. Er war nicht nur Maler, sondern schrieb auch (vor allem Poesie und Essays), hatte eine grosse Leidenschaft für Bücher, einschliesslich der Kunstausgaben, und interessierte sich zudem für den Film: 1961 präsentierte er am Internationalen Filmfestival von Locarno einen experimentellen Film, den er konzipiert und produziert hatte. Vgl. M.E. Houck, Ausstellungskatalog, Texte von Giuseppe Curonici und weiteren, Lugano-Castagnola, 2006; Ottorino Villatora, Maurits Ernest Houck, pittore (1927-1967), Lugano, Aline, 2010. 2010 wurde die gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Leben und Werk Houcks bekannter zu machen.
[2] Für diese Informationen und jene bezüglich der Persönlichkeiten, die zu Gast im Haus waren, danke ich Beatrice Houck, der Tochter des Künstlers, die der Casa Della Croce in neuer Form Leben einhaucht, immer unter Berücksichtigung der von ihrem Vater gewollten kulturellen Bestimmung.
Auszug aus der Monographie "Armand Rondez, la stagione dell'utopia", von Maria Will, Edizioni Topìk, Bellinzona 2017
Hier einige Tagebuchblätter von Armand Rondez aus dem Jahre 1960.